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Der Park flimmert - B66n Gegner wollen feiern



Die Bürgerinitiative gegen die B66n bleibt am Ball: Bereits über 10.000 Unterschriften gegen die B66n wurden gesammelt. Und: Am Sonntag soll im Park kräftig gefeiert werden.

Nachdem das Kulturfest ›Parkflimmern‹ gegen die B66n im Juni diesen Jahres im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser fiel, kommt jetzt ein neuer Versuch. Am Sonntag, 8. September 2002 ab 14.00 Uhr will es die Bürgerinitiative gegen die B66n nochmals versuchen. Zahlreiche Kulturschaffende nicht nur aus dem Bielefelder Osten, sondern aus der ganzen Region beteiligen sich an dem Programm, das im Park am Stauteich (Fritz Vogt Weg) beginnt und sich dann an verschiedenen Orten entlag der Trasse abspielen wird (Programm siehe unten). Falls schlechtes Wetter sein sollte, findet das Fest in der Russheide-Schule, Spindelstraße (Martin Luther Platz) statt.

Im Juli beschloss der Rat mit den Stimmen der CDU, BfB und FDP, dass die B66n gebaut werden soll. Doch damit ist das Verfahren noch lange nicht abgeschlossen. Einen Teil der Strecke müsste nämlich der Bund finanzieren. Dazu müsste das Straßenbauprojekt in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Der wird zur Zeit gerade neu geschrieben, da im alten, noch gültigen Verkehrswegeplan bundesweit viel zu viele Straßen als prioritär eingestuft worden sind. »Deshalb wird der jetzige Verkehrswegeplan auch als Buch der Lügen bezeichnet«, sagt Jörg Schaaber von der Initiative gegen die B66n. Damit die Straße, wie es die Ratsmehrheit will, in den Verkehrswegeplan gelangen kann, müssen noch weitere Hürden genommen werden. Noch im September wird sich der Regionalrat als demokratisches Gremium der Gemeinden auf Regierungsbezirksebene mit dem Bauvorhaben beschäftigen. Danach muss der Land NRW entscheiden, ob es die B66n im neuen Bundesverkehrswegeplan in der ersten Prioritätsgruppe anmelden will.

Vor Ort macht die Bürgerinitiative gegen die B66n weiter Druck. Über 10.000 Unterschriften gegen die B66n wurden bereits gesammelt. Und die Sammlung läuft weiter:»Wir wollen, dass die B66n aus dem Verkehrswegeplan gestrichen wird, die Straße ist überflüssig. Solange machen wir auch weiter«, erklärt Schaaber. Der Rat der Stadt wird sich in diesem Jahr noch ein zweites Mal mit der geplanten Straße beschäftigen müssen: Das Umweltverträglichkeitsgutachten liegt inzwischen vor und wird dem Rat in den nächsten Wochen zugestellt.

Für Jörg Schaaber passt das Straßenvorhaben auch nicht in die globale Diskussion, Individualverkehr zurückzudrängen, wie jüngst auf dem UN-Weltgipfel in Johannesburg beschlossen. Sollten sich beispielsweise die Menschen in China in ähnlicher Weise motorisieren wie die erste Welt, steht eine riesige globale Umweltkatastrophe vor der Tür. Doch Johannesburg und China sind weit, die Interessen der Wirtschaftslobby in Bielefeld hingegen sehr nah.

Die Bürgerinitiative im Netz: www.b66n.de