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Der Marathon-Mann (01.09.2004)






von Aiga Kornemann

Der Bielefelder Bauunternehmer Andreas Peter wird in wenigen Wochen seinen ersten Marathon auf Mallorca laufen. Zehn Monate hat er bis dahin für diesen Lauf trainiert. Er läuft nicht allein. Sein Personal Trainer Robert Pirmajer läuft mit.

Andreas Peter beschleunigt. In immer schnelleren Sätzen skizziert er die Gestalt der 42,195 Kilometer, die er am 24. Oktober auf seiner Lieblingsinsel bewältigen wird. »Wir starten am einzigen Berg in Palma, da steht ein Kloster oben drauf. Die ersten paar Kilometer sind nur Gefälle. Dann geht es durch die Stadt, das ist schon toll von der Umgebung, obwohl ich nicht weiß, wie viel wir davon mitbekommen.«


Laufen mit Blick aufs Meer

Gestenreich umschreibt der Marathon-Mann die Richtungswechsel zum Hafen, schwärmt von der Altstadt, vom Blick aufs Meer. »Die Promenade landet in El Arenal bei den Ballermännern, dann geht’s noch mal rauf und runter, bis wir im Yachthafen ins Ziel laufen.« Peter hat sich die Strecke schon genau angesehen. »Die Bucht von Palma ist riesig. Die sieht vom Flugzeug aus 3000 Meter Höhe noch so groß aus, da habe ich gedacht, oh Gott, die musst du laufen…«


Der Trainer kann mithalten

Er muss sie nicht allein durchstehen. An seiner Seite läuft Personal Trainer Robert Pirmajer. »Wir starten zusammen und werden auch gemeinsam ins Ziel laufen.« Zweifel kennt Pirmajer nicht. Die Fähigkeit zu motivieren, seinen Kunden mental zu stärken, nennt der Bielefelder Fitnesstrainer und Ernährungsberater die vorrangige Kompetenz eines Personal Trainers: »Und er muss mithalten können.«


Gut gelaunt und braun gebrannt

Was seinen Trainee angeht, ist dies bestimmt leichter gesagt als getan. Andreas Peter ist mit rund zwei Metern einen guten Kopf größer als sein Trainer. Nach einem dreiviertel Jahr Vorbereitung trägt er kein Gramm Fett zu viel, dafür aber eine Menge Muskeln am Leib. Gut gelaunt und braun gebrannt vom fast täglichen Training an der frischen Luft strahlt der 41-Jährige eine beeindruckende Vitalität aus. Dabei lebt er ein ansonsten ganz normales Leben, geht morgens ins Büro, sitzt auch mal 60 Stunden in der Woche am Schreibtisch, lebt mit der Familie im eigenen Häuschen am Stadtrand – eigentlich eine typische mitteleuropäische Sesselpuper-Biografie.


Lust am Laufen

»Irgendwann wusste ich, ich muss etwas tun, dass es wichtig ist mich regelmäßig zu bewegen«, erzählt der Vater dreier heranwachsender Töchter. »Und dann entdeckte ich die Lust am Laufen.« Jetzt ist er morgens eben nicht mehr der erste im Büro, weil er schon um sieben in der Frühe für den Mallorca Marathon trainiert.


Intensiv vorbereiten

»Ein Marathon bedarf intensiver und gut geplanter Vorbereitung«, warnt Robert Pirmajer unvorsichtige Nachahmer. Die durchschnittliche Vorbereitungszeit eines Freizeitsportlers beträgt neun Monate, am Anfang steht ein gründlicher Gesundheits-Check beim Hausarzt. »Herz, Kreislauf, Gelenke, da muss alles stimmen.« Beim Trainingsplan spielt die Herzfrequenz eine große Rolle. An ihr lassen sich Belastungen und Leistungsfortschritte ablesen und dosieren.