»Für immer Antifaschistin (Teil 4)
Lange Jahre behandelte sie ihre eigene Deportationsgeschichte persönlich. Sie war nach dem Krieg immer politisch aktiv, war in der Friedensbewegung. Mitte der 1960er Jahre sagte sich beim Auschwitz-Prozess in Frankfurt aus. Anfang der 1990er Jahre fragte dann ein Lehrer, ob sie nicht von ihrer Verfolgungsgeschichte erzählen wolle. Sie hat ja gesagt und zieht seitdem Kraft daraus, durch Holland und auch durch Deutschland zu reisen und ihre Geschichte zu erzählen. Sie hat festgestellt, dass seit der deutschen Besatzung der Antisemitismus in Holland zugenommen hat, ein schleichendes und giftiges Erbe. Und sie erkennt die Schwierigkeiten im Zusammenleben der Gegenwart, sieht den Rassismus. Sie macht dafür die ökonomischen Krisen verantwortlich, die die Menschen gegeneinander aufbringen. Da ist ganz Linke, bis heute.
Celine van der Hoek war bei ihrem Vortrag in Begleitung. Henk´t Hooft berichtete über die Stichting Kindermoment aus Amsterdam. Die Stiftung bietet in Amsterdam Führungen unter anderem zum Haus von Anne Frank an, geht in Schulen und hatte die Idee zur Errichtung eines Kindermonuments. Dieses Denkmal wurde auf dem Spielplatz Amsterdam Zuid aufgestellt. 1921 gründeten Arbeiter im Amsterdamer Rivierenbuurt-Viertel für ihre Kinder einen Spielplatz. Ab dem 3. November 1941 bestimmten die Nazis den Spielplatz zum Judenmarkt. Juden durften nur noch dort kaufen. Diese Märkte dienten auch als Sammelpunkte. Von dort aus wurde die jüdische Bevölkerung in die Vernichtungslager deportiert. Auf dem Denkmal steht heute: »Zusammen spielen, zusammen leben«.
Die Stiftung Kindermonument im Netz: www.kindermonument.nl