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»Wo sind die Nazis?« (Teil 2)



Bielefeld habe Glück im Unglück gehabt, stellt Kühne heraus. Die us-amerikanischen Befreier oder – je nach Verwickelung in den Nationalsozialismus – Besatzer verhielten sich »anständig«. Auch die US-Truppen, die kurz zuvor das Stalag 326 bei Stukenbrock befreit und dort verhungernde und kranke Kriegsgefangene gesehen hatten, schienen keinen Drang nach Rache zu haben. Auch zuvor hatte Bielefeld relatives Glück: Die Bombenangriffe wurden von der US-Armee geflogen, wäre es die britische Royal-Air-Force gewesen, wären mehr Tote und mehr Zerstörung wahrscheinlich gewesen.

Und es gab sogar einen Plan, Bielefeld Ende März nochmals massiv aus der Luft anzugreifen. Dies hat das allierte Hauptquartier aber verworfen und stattdessen Paderborn angegriffen. Warum, ist bis heute nicht geklärt. Der Historiker Kühne vermutet, dass Paderborn beispielsweise wegen der SS-Kaserne in Sennelager das lohnendere Ziel gewesen sei. Fest steht, dass die US-Armee sich vorher durch Luftaufnahmen einen detaillierten Überblick verschaffte und sich dann gegen eine weitere Bombardierung Bielefelds entschied.