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Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hg.), Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 1 Die Organisation des Terrors. (Teil 3)



In weiteren Kapiteln werden u.a. das Bewachungssystem, medizinische Experimente, die Architektur der KZ, Tötungsanstalten im Euthanasieprogramm, Kunst in Konzentrationslagern, die Todesmärsche und die Befreiung thematisiert. Ein Kapitel widmet sich den autobiographischen Berichten aus Konzentrationslagern und das letzte der angesichts des Ausmaßes der Verbrechen unzulänglichen juristischen Aufarbeitung.

Die einzelnen grundlegenden Beiträge entsprechen dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand und sind präzise und gut lesbar verfasst, auch offene Fragen werden angesprochen, eine gelungene Anregung zur weiteren Auseinandersetzung. An Aktualität und Notwendigkeit mangelt es dieser gelungenen Darstellung nicht: »Eine Form lokaler Abwehr besteht immer noch darin, dass Außenlager eines KZ, wenn noch vage Kenntnis von ihnen besteht, marginalisiert werden. Mit der Bemerkung, es sei doch nur ein ›Arbeitslager‹ gewesen und keinesfalls ein KZ, versuchen Honoratioren und Bürger, die die Realität nicht wahrhaben wollen, die Existenz eines Gliedes des KZ-Systems in ihrem Heimatort zu negieren. Wobei die Realität eines ›Arbeitslagers‹, je nachdem welchen Typus es verkörperte, hinter den Bedingungen eines KZ an Unmenschlichkeit gar nicht zurückstand.«

Das Lesen ist zu empfehlen und die folgenden Bände können mit Interesse erwartet werden.

Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hg.), Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 1 Die Organisation des Terrors. C.H. Beck Verlag, 2005, 394 S., 59,90 Euro