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Sin City (Fortsetzung)



Außerdem ist nämlich auch noch alles in schwarz-weiß gedreht, auf dass sich auf der Leinwand schon mit dem ersten Bild das Feeling der berühmten »B-Movies aus den 30ern« einstellt, das zu den Geschichten hervorragend passt und ohne das sie vielleicht gar nicht wirken würden. Außerdem gings auch gar nicht anders, denn die Comics von Miller sind ja ebenfalls schon schwarz-weiß. Damit werden dann aber auch Spiele mit Licht und Schatten möglich, die man in Farbe nicht hinbekäme und die in Filmen – wenn überhaupt – bisher nur selten zu sehen waren. Überraschungen gibt es jedenfalls zuhauf, und weißes Blut muss man auch erst mal hinkriegen!

Hin und wieder vergleichen Leute den Film mit Tarantinos »Pulp Fiction«. Das kann man machen, muss man aber nicht. Natürlich spritzt ähnlich viel Blut herum, für zarte Gemüter ist der Film wirklich nichts. Die Episodenhaftigkeit und der respektlose Umgang mit Recht, Gesetz und Moral, die durch die Regeln der Gesetzlosen ersetzt werden, erinnern ebenfalls an »Pulp Fiction«. Ähnlich komisch wie »Pulp Fiction« ist »Sin City« an manchen Stellen außerdem. Und Tarantino hat auch in einer Sequenz die Regie übernommen. Trotzdem ist »Sin City« ganz anders, schon in der - natürlich - viel stilisierteren und manchmal geradezu surrealistischen Bildsprache, und er geht auch viel weiter als »Pulp Fiction« es konnte: »Pulp-«Heftchen, also Groschenromane sind eben keine Comics, und das macht sich bemerkbar.

Dieser Film ist überhaupt in vielerlei Hinsicht ganz anders als so gut wie alles, das schon mal in Kinos gezeigt wurde. Ist großartig zuviel gesagt? Vielleicht. Es fehlt aber nicht viel.