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Ort der Erinnerung (Teil 2)
In der kleinen Stadt Wlodawa, rund acht Kilometer von Sobibor entfernt, steht noch die Synagoge. Sie hat die Besatzung überstanden, weil die Nationalsozialisten das Gebäude als Lagerraum gebrauchten. Heute ist dort ein Museum eingerichtet, das an das jüdische Leben in der Gemeinde erinnert
Rund 140 Steine säumen diesen Weg inzwischen. Zu jedem Stein wurde eine Tanne gepflanzt. Die Steine sind kleine Findlinge aus der Umgebung, auf die jeweils ein Text eingraviert wurde. Zwei Steine aus Bielefeld stehen dort inzwischen auch: Sie erinnern an Hans und Inge Dreyer, die aus Bielefeld verschleppt und dort am 28. Mai 1943 vergast wurden. Raphaela Kula und Fritz Bornemeyer suchten nach den Namen von Deportierten, und haben insgesamt acht aus Ostwestfalen ausgemacht, die in Sobibor ermordet wurden. Weitere Gedenksteine könnten folgen. »Dies wäre auch ein gutes Projekt für eine Schule in Ostwestfalen«, erklärt Kula.
Die Nationalsozialisten führten damals keine Vernichtungslisten. Der Tod kann heute nur noch an Hand von Deportationslisten statistisch nachvollzogen werden. Es ist insbesondere der Sobibor-Überlebende Jules Schelvis aus den Niederlanden, der in jahrzehntelanger akribischer Arbeit die Deportationslisten aus den Niederlanden recheriert hat. Hinzu kommen inzwischen Listen aus Frankreich und Tschechien. Diese Listen sollen demnächst im kleinen Museum auf dem Gelände in Sobibor einsehbar sein. Dies ist das zweite Projekt neben der Gedenkallee. Im Obergeschoss des Holzhauses richtet eine kleine Gruppe, zu der auch Kula und Bornemeyer gehören, ein Mini-Museum zu Sobibor ein. Ganze 18 Quadratmeter hat der Raum, nicht viel. Museumsdirektor Bem ist begeisert, stellte den Raum zur Verfügung, verlegte Teppichboden und ließ die Wände streichen und stellt seinen Werkzeugkasten zur Verfügung. Für mehr reicht das Museumsbudget allerdings nicht.
Die kleine Gruppe aus Bielefeld fuhr Anfang September nach Sobibor und hatte allerlei im Gepäck. In dem Raum hängten sie die ersten Fotographien von in Sobibor Ermordeten auf, stellten Archivkästen auf. In diesen sollen die Besucher später Informationen über Ermordete erhalten in polnisch, englisch und deutsch. Ein Riesenprojekt, da es gilt, Informationen aus der ganzen Welt zusammenzutragen. Zudem sollen die Deportationslisten an einem Computer einsehbar sein. Die Arbeit an dem Raum geschieht ehrenamtlich. Unterstützung finanzieller Art gibt es lediglich von Privatpersonen, berichtet Kula, die zugleich um weitere Spenden für den Museumsraum wirbt.
Spenden für die Gedenksteine und das Museum im ehemaligen Vernichtungslager Sobibor an: Internationales Begegnungszentrum, Stichwort: Sobibor. Konto 73005613 bei der Sparkasse Bielefeld, Bankleitzahl: 48050161
Kontakt zu der Initiative in Bielefeld: Fritz Bornemeyer, Tel.: 0521.882974. Hier können auch Fragen beantwortet werden, wenn eine Gruppe nicht nur spenden, sondern auch selbst einen Gedenkstein setzen will.
Zu Sobibor erschienen im WebWecker zwei Artikel über Überlebende von Sobibor: ein Bericht über
Jules Schelvis
und über
Tovi Blatt
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