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Pflegefamilien sind oft zweite Chance (22.03.2006)



Im Rahmen der zweiten Phase der Kampagne zur Gewinnung weiterer Pflegefamilien macht das Dienstleistungszentrum Jugend, Soziales, Wohnen auf die so genannten »Westfälischen Pflegefamilien« als Alternative zur Heimunterbringung aufmerksam. Westfälische Pflegefamilien sind etwas Besonderes: Es sind Familien für Mädchen und Jungen, die nicht mehr bei ihren Eltern leben können, weil sie missbraucht oder vernachlässigt worden sind oder weil ihre Eltern einfach mit der Erziehung überfordert sind.

Weil viele der Kinder und Jugendlichen dadurch traumatisiert sind, sind Heime, Wohngruppen oder »normale« Pflegefamilien für sie nicht der richtige Lebensort. Sie brauchen einerseits professionelle Hilfe, andererseits aber auch »eine richtige Familie«. Deshalb sucht der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Familien, die bereit und geeignet sind, auch ältere und entwicklungsbeeinträchtigte oder behinderte Kinder aufzunehmen.

Sonderpflegefamilien wie die »Westfälischen Pflegefamilien« müssen besondere Erziehungskompetenzen mitbringen. Im Idealfall haben die Eltern eine pädagogische Ausbildung, sie sollten auf jeden Fall bereit sein, sich beraten oder fortbilden zu lassen. Die nächsten Ansprechpartner hierfür sind dabei immer die jeweiligen Fachberatungen eines freien Trägers der Jugendhilfe. Die Fachberatung begleitet die Vermittlung eines Kindes und steht der Familie für die gesamte Dauer des Pflegeverhältnisses unterstützend und beratend zur Seite.

Für immer mehr Kinder und junge Menschen gelingt es inzwischen, ein Leben in den »Westfälischen Pflegefamilien« zu ermöglichen. Zurzeit betreuen in Westfalen-Lippe rund 100 Berater bei 35 freien Trägern der Jugendhilfe mehr als 650 westfälische Pflegekinder, die bei über 500 »Westfälischen Pflegefamilien« untergebracht sind. Die meisten Kinder sind im Grundschulalter, wenn sie in diese Pflegefamilien kommen.


Am Mittwoch, 29. März, haben Bürgerinnen und Bürger, die Interesse an einem Pflegekind haben, die Möglichkeit sich diesbezüglich zu informieren. Die Veranstaltung findet um 20 Uhr im Murnau-Saal der Volkshochschule, Ravensberger Park 1, statt.

Interessierte erreichen die Familienberaterinnen und -berater in der Region unter folgenden Telefonnummern:

05 21 / 1 44 - 13 55 (Jugendhilfe Eckehardt)

05 21 / 92 16 – 320 (Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband OWL e.V.)

05 21 / 95 96 88 8 (Verein sozialtherapeutischer Einrichtungen - VSE)

05 21 / 40 07 68 19 (Ev. Jugendhilfe Schweicheln)