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Mobiler Traumraum (24.08.2005)





Foto: Werner Krüper


Über die Sinne die Seele erreichen: Snoezelen ist Kontakt und Begegnung mit Menschen, die nicht wie andere am Leben teilhaben können. Snoezelen kommt aus dem Niederländischen und setzt sich zusammen aus Schnüffeln und Schlummern. In der Behindertenarbeit wird Snoezelen schon seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Es gibt sogar extra eingerichtete Snoezel-Räume, in denen in bequemer Umgebung die Sinne umschmeichelt werden. Dazu ist fast alles erlaubt, was das Wohlbefinden steigert: Von Duftkerzen über Lichtprojektoren oder Geräuschen.

Stiftung »mitLeidenschaft« des Evangelischen Johanneswerks geht jetzt mit einer neuen Idee an den Start: Mobile Snoezel-Wagen sollen in den Alteneinrichtungen des Johanneswerks angeschafft werden. Hierfür hat die Stiftung das Projekt »Traum-Raum« ins Leben gerufen. Menschen, die körperlich oder geistig eingeschränkt, krank oder auch bettlägerig sind, haben weniger Möglichkeiten, an schönen Ereignissen teilzunehmen. Einen kleinen Ersatz soll das Snoezelen bieten, das nun zu ihnen kommt.

Sinnesreize regen das Gedächtnis an. Deswegen ist es für die PflegerInnen in den Alteneinrichtungen besonders wichtig, die Vergangenheit der BewohnerInnen zu kennen. Sie müssen darauf achten, dass nicht negative Erlebnisse wachgerufen werden. So kann zum Beispiel eine dunkle Lichtgebung in Verbindung mit dumpfen Basstönen bei der Kriegsgeneration die Erinnerung an Fliegerangriffe wecken. Wenn aber eine Altenpflegerin auch weiß, was der jeweilige Bewohner früher gerne gerochen, gegessen oder gehört hat, kann sie gezielt positive Erlebnisse wieder wachrufen. Jemand, der früher in der Landwirtschaft gearbeitet hat, wird sich vermutlich über den Duft von frischem Heu oder über Vogelzwitschern freuen. Deswegen ist es wichtig, biografische Informationen über die anvertrauten Menschen zu bekommen.


Um möglichst viele Snoezel-Einheiten finanzieren zu können, bittet die Stiftung um Spenden: Stiftung Leidenschaft, Konto 888 888 888, KDBank Münster Blz: 350 601 90. Die Stiftung im Netz: www.mitleidenschaft.de