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Brings & Kauf läuft vorläufig weiter (01.03.2006)



Am 18. Februar sollte eigentlich alles vorbei sein: Brings & Kauf war leergekauft dank eines kräftigen Rabatts von 30 bis 50 Prozent. Den rund 20 Beschäftigten drohte der Gang in die Arbeitslosigkeit. Der Antrag auf Insolvenz ist nun gestellt, nun hat der Insolvenzverwalter das Kommando. Und der versucht, das Unternehmen zu retten: Bis Ende April geht der Verkauf an der Schildescher Straße weiter, und zwar zu eingeschränkten Öffnungszeiten: Mittwochs bis Freitags von 10 bis 18.30 Uhr und Samstags von 10 bis 15 Uhr. Den Mitarbeitern wurde von vorsorglich für Ende April gekündigt, falls der Rettungsversuch schief gehen sollte.

Brings und Kauf ist aus der ›BIS‹ hervorgegangen. Eine Selbsthilfeinitiative, die zuvor an der Ernst-Rein-Straße ihr Domizil hatte und bereits dort Second-Hand-Ware verkaufte. 1998 dann folgte der Umzug in die Schildescher Straße nahe dem Johannis-Krankenhaus. In einem ehemaligen Kfz-Betrieb wurde nun ein richtiges Kaufhaus eingerichtet. Nicht mehr nur gebrauchte Klamotten, CDs und Kerzenständer, sondern auch Neuware, die irgendein Unternehmen nicht mehr losgeworden war und die dann bei Brings & Kauf im Verkauf landete.

Das Modell sollte Langzeit-Arbeitslosen eine Perspektive geben – und tat dies immerhin acht Jahre lang auch. Die Beschäftigten wurden fest angestellt und tariflich entlohnt – im Einzelhandel durchaus nicht die Regel. Brings & Kauf wurde zu einer Aktiengesellschaft – doch die finanzielle Lage war nie rosig. In den ersten Jahren half öffentliche Förderung vom Land, in den vergangenen Jahren hingegen wurde immer ein Minus im fünfstelligen Bereich erwirtschaftet.


Brings & Kauf nimmt wieder Gebrauchtwaren entgegen, allerdings wird von keine Gebrauchtware mehr angekauft. Öffnungszeiten: Mittwochs bis Freitags von 10 bis 18.30 Uhr und Samstags von 10 bis 15 Uhr