»Gegen Energiepreis-Wucher vorgehen« (13.09.2006)
Angesichts steigender Strom-, Gas- und Ölpreise hat Inge
Höger, Bundestagsabgeordnete und Stellvertretende Vorsitzende der
Bundestagsfraktion der Linkspartei, Sofortmaßnahmen für sozial gerechte Energiepreise
gefordert. »Die Privathaushalte in Deutschland stehen vor der teuersten Heizperiode
der Nachkriegsgeschichte, und die Bundesregierung sieht dieser Entwicklung
tatenlos zu«, kritisiert Höger.
Von der aktuellen Entwicklung seien ärmere Haushalte
besonders hart betroffen; ihre jährliche Mehrbelastung könne sich auf den
Gegenwert von zwei bis drei Monatsmieten belaufen. Gleichzeitig würden die
Energiekonzerne Spitzengewinne verzeichnen, sagt Höger. Der Staat müsse nun
eingreifen.
In einem Antrag, der vergangene Woche in den Bundestag
eingebracht wurde, fordert die Linkspartei konkrete Maßnahmen gegen die
steigenden Energiepreise. So solle die Preisaufsicht der Länder für die Strom- und
Gaspreise nicht wie derzeit vorgesehen auslaufen, sondern stattdessen ausgebaut
werden. Auf die Sondergewinne der Stromversorger aus dem Emissionshandel sollen
Sondersteuern erhoben werden, und die Energiewende sowie die Förderung von
Energieeffizienz müssen weiter vorangetrieben werden. Längerfristig setzt sich
die Fraktion dafür ein, die Strom- und Gasnetze in die öffentliche Hand zu
überführen. Das Ergebnis sollen sinkende Energiepreise sein. »Eine wirksame Preiskontrolle
könnte auch die örtlichen Strom- und Gasversorger zu deutlichen
Energiepreissenkungen zwingen«, erklärt Höger.